Dezemberauktionen in Zürich |
Auktionsnachbericht Die Moderne, Zeitgenössische und Schweizer Kunst Auktionen realisierten 98% des gesamten Schätzwertes Die Dezember-Auktionen bei Koller verzeichneten starke Resultat für Arbeiten von Keith Haring, Ai Weiwei und Banksy. Für über eine Million Schweizer Franken ging ein Werk des Schweizer Heimatmalers Albert Anker in neuen Besitz. Erfolgreich waren auch die kürzlich neu geschaffenen Abteilungen für Armbanduhren bzw. Fotografie. So konnte bei den Uhren eine Patek Philippe für beinahe eine halbe Million Schweizer Franken versteigert werden. Moderne & Zeitgenössische Kunst Keith Haring und Ai Weiwei teilen sich die Bühne mit Picasso und Renoir
Unter den Impressionisten war Auguste Renoirs «Pré, arbres et femmes» um 1899 mit einem Zuschlag von CHF 264 500 als sicherer Wert besonders gefragt (Lot 3204). Einen neuen Weltrekord konnte Koller Auktionen für den italienischen Künstler Vittorio Zecchin verzeichnen. CHF 120 500 für das Ölgemälde «Le Mille e una Notte» aus dem Jahre 1914 ist der höchste je an einer Auktion bezahlte Preis für ein Werk des Künstlers (Lot 3215).
Schweizer Kunst Eine berührende Szene einer spinnenden Grossmutter mit ihrem schlafenden Enkel konnte an der Auktion für Schweizer Kunst vom 2. Dezember über der Schätzung bei CHF 1,17 Mio. versteigert werden (Lot 3032), und die anmutige Darstellung des Genfer-Sees bei Sonnenuntergang von Francois Bocion ging bei CHF 102 500 in neuen Besitz (Lot 3016). Von den Werken der Schweizer Künstler des 20. Jh. stach das Stillleben von Felix Vallotton mit einem Ergebnis von CHF 144 500 (Lot 3094) und Varlins grosses Porträt «L’Italiana» von 1962 für CHF 120 500 (Lot 3089) heraus.
Uhren & Schmuck
Die Uhren-Auktion bei Koller vom 30. November führte eine sehr seltenen Stahl-Chronograph von Patek Philippe aus dem Jahre 1961 auf. Als legendäre Uhr für Sammler, wurde sie als erste wasserdichte Armband-Uhr von Patek Philippe überhaupt mit Referenznummer 1463 zwischen 1940 und 1965 in einer kleinen Auflage von 750 Exemplaren gefertigt. Da die meisten dieser Uhren in Gelb-Gold waren, konnte das bei Koller angebotene stählerne Exemplar in tadellosem Zustand einen umso höheren Sammlerwert erzielen. Nach intensivem Bietergefecht wurde die Uhr bei hervorragenden CHF 456 000 versteigert (Lot 2574 / Schätzung CHF 180 000 bis 300 000). Der Rest der Uhrenauktion verzeichnete mit einer Verkaufsquote von 94% und einem Total von beinahe 200% des Wertes ebenso hervorragende Resultate. So kommentiert Uhrenexperte Uwe Vischer die Auktion folgendermassen: ”Wir sind sehr erfreut über das positive Ergebnis – in nur 18 Monaten konnten wir das zuvor zusammen mit Schmuck angebotene Uhrensegment zu einer eigenständigen Auktion von internationaler Beachtung entwickeln. Das Vertrauen einer loyalen Sammlerschaft zeigt sich nicht zuletzt in ihrer Bereitschaft, für Objekte bester Qualität, wie die Patek Philippe 1463, international vergleichbare Gebote abzugeben.”
Angewandte Kunst des 20. Jh. Erneut waren an der Design-Auktion vom 2. Dezember moderne Wandbehänge gefragt. Über der Schätzung versteigerte sich die Tapisserie «Dirty Blues» von Alexander Calder bei CHF 29 300 (Lot 1249). Unter den Objekten des Art Déco konnte die exquisite Vase von Emile Gallé mit Unterwassermotiven für CHF 11 250 verkauft werden (Lot 1076). Top-Lot unter den Art-Nouveau-Objekten war eine in Silber und Emaille geschaffene Schmuckschatulle von Josef Hoffmann für CHF 28 100, die in ihrem schlichten Design eine Lücke zwischen der Kunst des 20. Jh. und der Moderne schliesst (Lot 1093). |