AUKTIONSNACHBERICHT 05. April 2011
Koller Auktionen startet erfolgreich ins Auktionsjahr 2011. Die vom 28. März bis zum 2. April abgehaltenen Versteigerungen erzielten einen Gesamtumsatz von CHF 18 Mio. Die Auktionen zeichneten sich durch einen hohen Anteil privater internationaler Käufer aus. Wertvollstes Objekt war das Selbstbildnis von Jacques de Rousseaux mit einem Künstlerrekordpreis von CHF 526 000. Hervorragende Resultate verzeichneten auch die Auktionen für Möbel. Die Online-Bieterschaft nimmt weiter zu und sorgt für Überraschungen. Russische Sammler steigen vermehrt bei Altmeistern ein.
Gemälde Alter Meister und des 19. Jahrhunderts
Alte Kunst war insbesondere bei privaten Sammlern begehrt. Das Top-Los der Auktion für Alte Meister, ein Selbstbildnis des Rembrandt-Schülers Jacques de Rousseaux, war einem norwegischen Privatsammler CH 526 000 wert, womit er zugleich den höchsten Preis für diesen Künstler zu bezahlen bereit war (Lot 3023). In eine russische Sammlung ging der spätgotische «Engelssturz», der mit einem Ausruf von CHF 25 000 erst bei CHF 216 000 endete (Lot 3003). Ein weiteres Rally bot das Gemälde «Kreuztragung» des italienischen Altmeisters Francesco Zaganelli, welches für CHF 114 000 verkauft wurde (Lot 3010). Gewohnt gute Resultate erzielten die Stilleben des 17. Jahrhunderts. Den höchsten Preis erzielte hier Lot 3026, ein Früchetstilleben von Jan de Heem mit CHF 312 000. Und an einen griechischen Sammler ging für CHF 228 000 das Blumenstilleben von Elias von den Broeck. Spitzenlos der Gemälde des 19. Jahrhunderts war Aivazovskys Bosporus-Szene. Das Gemälde erreichte einen Preis von CHF 420 000 (Lot 3222).
Möbel und Einrichtungsgegenstände
Wie bei der Auktion für alte Gemälde, bestimmten auch bei der Auktion für Luxus-Möbel und Einrichtungsgegenstände private Sammler die Preise. Dabei zeichnet sich diese Auktion durch zahlreiche Zuschläge im höheren und tieferen fünfstelligen Bereich aus. Die Prunk-Kommode mit Boulle-Marketerie von G.M. Oppenordt erzielte einen Wert von CHF 549 000 und ging in eine deutsche Privatsammlung (Lot 1045). Eine Renaissance-Tapisserie brachte es auf CHF 384 000 (Lot 1003D) und das Paar Prunk- Deckenleuchter war einem weiteren deutschen Sammler CHF 456 000 wert (Lot 1062). In den französischen Handel verkaufte sich für CHF 360 000 eine Folge von sechs grossen roten Louis-XV-Fauteuils (Lot 1047). Das Paar Regence-Prunkkonsolen mit Boulle-Marketerie erzielte CHF 264 000 (Lot 1048) und der Prunkmitteltisch aus der Restauration brachte es auf CHF 132 000 (Lot 1200).
Bücher
Nach der erfolgreichen Auktion der Privatbibliothek «Emanuel Stickelberger» vom letzten Jahr, wurden Koller Auktionen auch dieses Frühjahr wieder wertvolle Bücher anvertraut, wofür erneut ein Sonderkatalog verfasst wurde. Und erneut war die Nachfrage nach hochwertigen Drucken und Inkunabeln gross. Mit einem Zuschlag von 228 000 war die neunte deutsche Bibel mit Koberger-Kolorit das Highlight der Auktion (Lot 106). An zweiter Stelle folgte Lot 112. Das vollständig und in sehr gutem Zustand erhaltene erste gedruckte und illustrierte «Reisewerk» von Bernhard Breydenbach (1440 bis 1497, Mainz) ging für CHF 228 000 an einen deutschen Privatsammler. Als drittes sei hier das reich illustrierte Nachschlagewerk zur Fauna und Flora Surinams erwähnt, das Sybilla Merian anlässlich ihrer Südamerikareise 1726 stach. Es erzielte einen Preis von CHF 216 000 (Lot 241).
Porzellan, Silber und Objets de Vertu
Die in einem speziellen Kataog zusammengefassten Sammlergebiete Porzellan, Fayencen, Silber und Glas verlief ebenfalls sehr erfolgreich. Eine Salzburger Prunkkanne aus Steinbockhorn von 1758, welche hinsichtlich Qualität und Handwerk als Meisterwerk ihrer Art gilt, erzielte CHF 72 000. Unerwartet hoch schoss Lot 1520; eine Tasse und zwei Unterschalen eines Augsburger Tee- und Kaffeeservices von 1703 bis 1705. Um seine Sammlung dieses Services zu ergänzen, war ein deutscher Bieter bereit, das Zwanzigfache der Schätzung und damit rund CHF 90 000 auszulegen (Lot 1520). Vier sehr seltene Meissen-Platten mit Chinoiserien um 1735 brachten es zusammen auf CHF 210 000 (Lots 1565 bis 1568), wobei die am besten erhaltene einen Preis von CHF 84 000 erzielte (Lot 1565). Für Spannung sorgte eine seltene Wandfliese aus der italienischen Provinz Marche, die von CHF 15 000 auf CHF 70 800 hinaufgesteigert wurde. Unter den Silberobjekten ist hier ein süddeutsches Silberrelief mit französischer Importmarke aus dem 19. Jhr. zu nennen. Dieses erzielte einen Preis von CHF 40 800 (Lot 1513).
Schmuck
Für eine rund 30 Lose umfassende Sammlung an Taschenuhren des 18. und 19. Jahrhunderts interessierte sich ein Online-Bieter aus Istanbul. Mit wenigen Ausnahmen erhielt er alle Objekte unter einer Vervielfachung der Schätzung zugeschlagen. Gewohnt gute Ergebnisse lieferten die auserlesenen Diamant-Objekte. Spitzenlos war ein Kaschmirsaphir-Diamant-Ring, um 1950, in Platin, mit einem Auktionsresultat von CHF 102 000 (Lot 2037). Ein weiteres Highlight war ein Diamant-Ring des Kölner Ateliers Zimmermann & Brückner, um 1970, in Weissgold 750, mit einem Resultat von CHF 81 600 (Lot 2198). Und ein weiterer, ungefasster Diamant erzielte einen Preis von CHF 41 600 (Lot 2142).
Über Koller Auktionen
Koller ist das grösste Schweizer und ein führendes europäisches Auktionshaus. Mit einem spezialisierten Team von rund 60 Mitarbeitenden veranstaltet Koller Auktionen in Zürich und Genf. Spezialgebiete sind Gemälde alter Meister und des 19. Jahrhunderts, Schweizer Kunst, moderne- und zeitgenössische Kunst, Graphik und Zeichnungen, Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände, Schmuck und Armbanduhren, Silber, Porzellan, Teppiche, Design, Art Deco und Art Nouveau, asiatische und afrikanische Kunst, Bücher und Autographen sowie Wein. Als einziges grosses Auktionshaus in Familienbesitz steht Koller für professionellen Service, persönlichen Kontakt und herausragende Ergebnisse. Mit acht über die Welt verteilten Repräsentanten und Büros in München, Düsseldorf, London, Paris, Moskau, Shanghai und Sydney, der Mitgliedschaft bei den “International Auctioneers“, einem Zusammenschluss von acht Auktionshäusern, und seiner Präsenz in wichtigen Publikationen und im Internet vereinigt Koller die Vorteile eines international tätigen Auktionshauses mit Schweizer Effizienz und Verlässlichkeit.
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