Frühjahrsauktionen bei Koller Zürich

AUKTIONSVORBERICHT

Frühjahrsauktionen bei Koller: 26. März bis 2. April 2012

Koller Auktionen beginnt das Auktionsjahr 2012 mit einem vielversprechenden Angebot. Top-Lot der Auktion für Alte Meister ist das Blumenstillleben von Roelant Savery, das mit einer Schätzung von CHF 2,8 Mio. bis 3,8 Mio. ausgerufen wird. Aus dem Nachlass der Grafen zu Münster / Freiherren von Grothaus wird eine Sammlung von rund 150 Objekten angeboten - darunter der Zeremonienstab, mit dem König Georg IV. dem Grafen Ernst Friedrich Herbert zu Münster die erbliche Marschallwürde des Königreichs Hannover verlieh. Die Auktion für Möbel besticht durch ein breites Angebot an Prunkmöbeln und -objekten aus Frankreich, Deutschland und Italien. Die Sammlung Nessi mit 800 Werkzeugen, wissenschaftlichen Instrumenten und Fachliteratur aus der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert rundet die starke Auktionswoche mit einer separaten Versteigerung ab.

 

Möbel und Einrichtungsgegenstände 29. März 2012

Aus Europas Meisterateliers

Eine ungewöhnliche Münchner Prunk-Kommode (Lot 1036, Schätzung CHF 60 000 / 100 000) und eine imposante, aber in schlichter Eleganz gehaltene Schreibkommode mit Vitrinenaufsatz aus Zürich/Winterthur (Lot 1032, Schätzung 40 000 / 70 000) sind die Highlights der Möbel aus dem deutschen Sprachraum.
Aus Frankreich stammt eines der prächtigsten und bedeutendsten Objekte der März-Auktion: die nach Zeichnungen der talentierten und vielseitigen Meister J.A. Meissonnier und P. Contant d'Ivry gefertigte Konsole „aux cartouches“. Sie stand einst im Château des Rotoirs in der Normandie und ist zweifellos eine der allerschönsten Konsolen, die in den letzten 40 Jahren auf dem Markt zu finden waren. Sie wird mit einer Schätzung von CHF 400 000 / 700 000 ausgerufen (Lot 1095). Aus dem Besitz von Maréchal Louis Aléxander Berthier, der als Generalstabschef in Napoleons „Grande Armée“ diente, stammt die grosse Athénienne mit einer geringelten Schlange und drei geflügelten Frauen als Tragefiguren - sie gehört ebenfalls zu den besonders bemerkenswerten Objekten der März-Auktion (Lot 1175, Schätzung CHF 120 000 / 180 000).
In Genua gefertigt wurde der bedeutende Prunk-Deckenleuchter mit reicher Bergkristall-Dekoration. Der 1,25 Meter hohe und 1,6 Meter breite Leuchter wird auf einen Wert zwischen CHF 200 000 bis 300 000 geschätzt (Lot 1043). Ebenfalls aus Italien stammt die Prunk-Kommode, die in einer römischen Meisterwerkstatt gefertigt wurde - die ungewöhnliche, eingelegte Marmorplatte aus Jaspis und Vert de Mer, die kühn geschwungene Form und die Konstruktion machen ihre Besonderheit und Bedeutung aus (Lot 1053, Schätzung CHF 140 000 / 240 000). Römische Kommoden dieser Art gehören zu den absolut qualität- und wertvollsten Möbeln des 18. Jahrhunderts.

 

Nachlass der Grafen zu Münster / Freiherren von Grothaus 26. März 2012

Im Dienst der englischen Krone

Aus dem Nachlass der Grafen zu Münster / Freiherren von Grothaus, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Dienst der englischen Krone standen, bietet Koller eine Sammlung von rund 200 Objekten an. Von höchster historischer Bedeutung ist der Zeremonienstab, den Graf Ernst Friedrich Herbert zu Münster vom englischen König Georg IV. im August 1814 als Dank für seine Verdienste um die Neuordnung und Erweiterung des Königreichs Hannover erhielt (Lot 1629). Der Stab verlieh der Familie die erbliche Marschallwürde des Königreichs Hannover, das bis zu Viktorias Krönung im Jahr 1837 unter englischer Krone stand. Eine reich vergoldete Silbervase mit einer Widmung von Georg IV., die als Taufgeschenk für seinen Patensohn Graf Georg Herbert zu Münster 1821 überreicht wurde, bezeugt die enge persönliche Verbundenheit der adeligen Familie zum englischen Königshaus (Lot 1631).


Sammlung nessi 2. April 2012

Leidenschaft für die Wissenschaft

Die äusserst interessante, spannende und 800 Objekte umfassende Sammlung wissenschaftlicher Instrumente, Gerätschaften und Fachbücher aus der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert stammt aus dem Nachlass des renommierten Tessiner Sammlers und Architekten Luigi Nessi. Die Objekte geben in ihrer Gesamtheit einen einmaligen Einblick in die Entwicklung der wissenschaftlichen Arbeits-Kultur der letzten 500 Jahre. Die Sammlung wurde der Öffentlichkeit im Jahr 2000 im Castello Sforzesco in Mailand und 2002 im Museum der Kulturen in Basel präsentiert. Koller Auktionen ist hocherfreut, diese bedeutende Sammlung am 2. April in einer eigenen Auktion anbieten zu dürfen.

 

Gemälde Alter Meister 30. März 2012

Frühes Savery-Blumenstillleben

Die 1612 datierte, signierte und bemerkenswert qualitätsvolle Kupfertafel, die aus einer europäischen Privatsammlung eingeliefert wurde, gehört zu den seltenen Blumenstillleben von Roelant Savery; die meisten davon sind in Museen zu finden, und nur noch wenige in privaten Sammlungen. Es ist eines der frühesten Beispiele des autonomen Blumenstilllebens zu Beginn des 17. Jahrhunderts und entstand in der reifen Schaffensphase des Künstlers, der am Prager Hof des grossen Kunst- und Wissenschafts-Mäzens und Kaisers Rudolf II. tätig war. Das Werk ist mehrfach in bedeutender Literatur publiziert worden und war zuletzt von 1995 bis 2001 als Leihgabe im Mauritshuis in Den Haag; 1994 bis 1995 war es in der Gemäldegalerie in Kassel zusehen und in der grossen Ausstellung „Roelandt Savery in seiner Zeit (1576-1639)“ im Wallraf Richartz Museum in Köln und im Centraal Museum in Utrecht. Das prächtige Blumenbild mit der sanften, stimmungsvollen Beleuchtung und der spannenden Lebendigkeit wird mit einer Schätzung von CHF 2,8 / 3,8 Mio. angeboten (Lot 3038).
Jan Van Goyens Ölgemälde „Blick auf Leiden“ (Lot 3060, Schätzung CHF 200 000 / 300 000) aus dem Jahr 1653, das in Öl auf Holz gemalte Stillleben von Clara Peeters mit Allegorien der Hochzeit (Lot 3048, CHF 180 000 / 250 000) und Van der Asts Blumenstrauss mit Salamander (Lot 3053, Schätzung CHF 400 000 / 600 000) gehören ebenfalls zu den Highlights der Altmeister-Auktion bei Koller.

 

Gemälde des 19. Jahrhunderts 30. März 2012

Spitzwegs Lektüre

In Öl auf Malkarton schuf Carl Spitzweg in den Jahren um 1870/75 das Werk „Die Lektüre“ (Lot 3209, Schätzung 90 000 / 120 000); es zeigt einen Lesenden im Morgenrock, nach einer kleinen Mahlzeit genüsslich auf der Terrasse seine Pfeife rauchend - ein vollkommenes Bild bürgerlicher Behaglichkeit. Mit diesem sehr gut erhaltenen Gemälde darf Koller erneut einen in Thema und Arrangement typischen Spitzweg anbieten. An der Auktion für Gemälde des 19. Jahrhunderts werden zudem die schöne Landschaftsmalerei „Fermes au Porio“ von Paul Désiré Trouillebert (Lot 3208, Schätzung CHF 25 000 / 35 000) und Friedrich Voltz' reizendes Bild mit einer Bauernfamilie bei der Brotzeit (Lot 3228, Schätzung CHF 50 000 / 80 000) zu ersteigern sein.
Highlight der Russischen Kunst des 19. Jahrhunderts ist unter anderem eine Winterlandschaft von Ivan Fedorovic Choultsé (Lot 3251), die bei Koller mit einer Schätzung von CHF 50 000 / 70 000 ausgerufen wird.

 

Alte Grafiken und Zeichnungen 30. März 2012

Meisterliches von Albrecht Dürer

Prominentestes Objekt der Auktion für alte Grafiken und Zeichnungen ist ein 1511 datierter Kupferstich von Albrecht Dürer, „Die Jungfrau mit der Birne“. Die vorzüglich erhaltene Mariendarstellung - ein Thema, dem sich Dürer viele Jahre lang widmete - wird mit einer Schätzung von CHF 15 000 / 20 000 ausgerufen (Lot 3461). Bemerkenswert sind auch zwei ganz unterschiedliche Federzeichnungen: die äusserst lebhafte Studie zu einer Karnevalsszene von Pier Francesco Mola mit handschriftlichen Textzeilen und zweiter Zeichnung auf der Rückseite (Lot 3315, Schätzung CHF 8 000 / 12 000) und die Darstellung des gefesselten Prometheus von Jean-Louis André Théodore Gericault, ebenfalls mit einer zweiten Zeichnung verso (Lot 3341, Schätzung 10 000 / 15 000). Aus neapolitanischer Hand stammt das in Rötel und brauner Kreide im 17. Jahrhundert geschaffene Porträt eines Jünglings mit Blick nach links (Lot 3316, Schätzung CHF 8 000 / 12 000).


Alte Bücher und Manuskripte 30. März 2012

Der Natur auf der Spur

Den Herzögen von Württemberg gehörte der opulent geschmückte, 1696 in Augsburg geschaffene silberne Bucheinband (Lot 3685, Schätzung 32 000 / 38 000). Er besitzt drei gravierte Wappen-Supralibros und umhüllt die erste Ausgabe einer bedeutenden Bilderbibel, einer sog. „Biblia Ectypa“ mit 836 Kupferstichen.
Ebenso wertvoll, weil selten und gut erhalten, sind die drei Bände von Sir William Hamilton, die seine Beobachtungen der „Campi Phlegraei“ beschreiben und illustrieren (Lot 3778, Schätzung CHF 30 000 / 40 000). Die zwei Bände „Oiseaux dorés ou à reflets métalliques“ des grossen französischen Naturforschers Jean Baptist Audebert, 1802 fertiggestellt vom Ornithologen Louis Jean Pierre Vieillot, darf das Auktionshaus mit einer Schätzung von CHF 40 000 bis 60 000 anbieten (Lot 3806).

 

Schmuck und Armbanduhren 27. März 2012

Klassisches und Überraschendes

Bei Koller gibt es am 27. März viel signierten zeitgenössischen, reich besetzten antiken und exquisiten Diamant-Schmuck zu ersteigern. Unter den vielen Diamant-Objekten ist eines der höchst geschätzten ein Fancy Diamant-Ring für CHF 58 000 bis 78 000 (Lot 2183). Mit CHF 20 000 bis 30 000 taxiert ist ein Paar Diamant-Ohrhänger aus den Jahren um 1900 (Lot 2107). Ein um 1930 gefertigtes Rubin-Diamant-Armband von Van Cleef & Arples könnte im Auktionssaal mit einer Schätzung von CHF 15 000 bis 20 000 für eine Überraschung sorgen (Lot 2165). Eine Rarität ist die Email-Miniatur, die um 1800 nach einer Vorlage des Barockmalers Francesco Albani gefertigt wurde und nun mit einer Schätzung zwischen CHF 3 000 bis 5 000 ausgerufen wird (Lot 2103).

Zu den Uhren-Highlights gehört eine Diamant-Damenarmbanduhr des Models „Tank“ von Cartier für CHF 10 000 bis 15 000 (Lot 2315). Ebenso zu erwähnen ist hier die Platin-Herrenarmanduhr von Parmigiani für CHF 12 000 bis 18 000 (Lot 2352). Bei den Taschenuhren gehört die um 1930 gefertigte Platin-Frackuhr von Patek Philippe mit einer Schätzung zwischen CHF 4 000 bis 6 000 zu den Auktionstreibern (Lot 2253).

 

Über Koller Auktionen
Koller ist das grösste Schweizer und ein führendes europäisches Auktionshaus. Mit einem spezialisierten Team von mehr als 60 Mitarbeitenden veran staltet Koller erfolgreich Auktionen in Zürich und Genf. Spezialgebiete sind Gemälde alter Meister und des 19. Jahrhunderts, Schweizer Kunst, moder- ne- und zeitgenössische Kunst, Graphik und Zeichnungen, Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände, Schmuck und Armbanduhren, Silber, Porzellan, Teppiche, Design, Art Deco und Art Nouveau, asiatische und afrikanische Kunst, Bücher und Autographen sowie Wein. Als einziges grosses Auktionshaus in Familienbesitz steht Koller für professionellen Service, persönlichen Kontakt und herausragende Ergebnisse. Mit acht über die Welt verteilten Repräsentanten und Büros in München, Düsseldorf, London, Paris, Brüssel, Moskau, Shanghai und Sydney, der Mitgliedschaft bei den “International Auctioneers“, einem Zusammenschluss von acht Auktionshäusern, und seiner Präsenz in wichtigen Publikationen und im Internet vereinigt Koller die Vorteile eines international tätigen Auktionshauses mit Schweizer Effizienz und Verlässlichkeit.  

 
 
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