Gesichter der Renaissance. Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst |
Bode-Museum Unter dem Titel "Gesichter der Renaissance" veranstalten die Gemäldegalerie und das Metropolitan Museum of Art eine Publikumsausstellung zur frühen Entwicklung des italienischen Porträts. Mit dem neu eröffneten Bode-Museum, das Wilhelm von Bode als das Berliner "Renaissance-Museum" auf der Museumsinsel konzipierte, verfügt die Hauptstadt über einen idealen Ort für dieses Vorhaben, anschließend wird die Ausstellung im Metropolitan Museum gezeigt. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland.
Die italienische Porträtkunst beginnt im Schatten antiker Vorbilder, ist
aber ebenso geprägt von bedeutenden Neuerungen sowie dem Naturalismus
der großen niederländischen Maler. Porträts zielen auf das Bewahren
physischer Erscheinung ab, zugleich thematisieren sie soziale Stellung
und Familienstand, mithin also dynastische und verwandtschaftliche
Relationen. Deshalb entsprechen zahlreiche Bildnisse typologischen
Konventionen und inszenieren kodifizierte Kleidungsmerkmale wie auch
bedeutungsvolle Attribute. Die Gattung reflektiert den Einfluss
humanistischer Diskurse zur Rolle des Individuums und reagiert ebenso
auf die Bedingungen sozialer Hierarchien. Zahlreiche Porträts
formulieren poetische Visionen der Schönheit ihrer Subjekte. Vor allem
die Bildnisse weiblicher Bellezza loten dabei die Spannung zwischen
Idealisierung und Ähnlichkeit aus. Entstehungskontexte und
Entwicklungsbedingungen des italienischen Individualporträts entfalten
somit eine komplexe Geschichte, deren Charakteristika und Schwerpunkte
sich in Abhängigkeit zum Betrachter (und dessen eigener historischer
Verortung) wandeln.
Bode-Museum
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