Koller Zürich Auktionsnachbericht - Resultate

Millionenzuschläge dank breitem Angebot auf hohem Niveau

In einer erfolgreichen Auktionswoche vermochte Koller Zürich vom 18. bis zum 23. Juni mit einem erstklassigen Angebot Akzente zu setzten. Die Gemälde warteten mit Millionenzuschlägen für Paul Signac (CHF 1,83 Mio.), ein sehr seltenes Frühwerk von Salvador Dali (CHF 2,03 Mio.) und für Albert Anker auf. Nach dem Anker- Weltrekord von CHF 7,4 Mio. im Dezember 2011 darf Koller nun auch einen Jahresrekord von CHF 3,35 Mio. für diesen Künstler verbuchen. Eine Angelegenheit des individuellen Geschmacks bleiben antike Luxusmöbel. So waren bei den Geboten auf die Highlights insbesondere Schweizer und internationale Sammler beteiligt, die genau wussten, was sie suchten. Einen schönen Erfolg verzeichnete mit einem Umsatz von CHF 2,2 Mio. auch die Schmuckabteilung mit ihrem umfassenden Angebot an Diamantobjekten und signierten Stücken. Zufrieden darf Koller auch mit der Versteigerung der Sammlung Galerie «Antiquités Ségal» sein, wo Meissener Porzellan die meisten Highlights lieferte.



Schweizer, Moderne und Zeitgenössische Kunst


Millionenzuschläge für Dali, Signac und Anker

Erneut konnten an der Auktion für Moderne, Zeitgenössische und Schweizer Kunst bei Koller Gemälde für Millionenbeträge versteigert werden. Insgesamt belief sich der Umsatz für Bilder auf CHF 15 Mio. „Das gute Resultat ist auf unser breit abgestütztes Angebot auf international hohem Niveau zurückzuführen“, sagt Cyril Koller.
Albert Ankers «Strickendes Mädchen» erzielte mit CHF 3,35 Mio. Franken den Rekordpreis für ein Schweizer Gemälde in diesem Jahr (Lot 3010). Neben Albert Ankers klassischem Mädchen-Porträt erzielten die beiden angebotenen Werke von Felix Vallotton «Le phare, soir» (Lot 3045) aus dem Jahr 1915 und «La Seine à Mantes» von 1917 (Lot 3050) Preise von CHF 526 000 bzw. CHF 336 000. Auch Cuno Amiets Darstellung seines Gartens in der Oschwand aus dem Jahr 1947 mit einer Schätzung von CHF 80 000 / 120 000 und einem Verkaufspreis CHF 288 000 (Lot 3053) und Giovanni Giacomettis Gemälde mit einem Feldarbeiter (Lot 3069), das für CHF 240 000 versteigert werden konnte, waren sehr erfolgreiche Lose.
Auch international fand die Auktion für Gemälde vom 22. Juni grosse Beachtung. Ein 23x23 cm grosses Frühwerk von Salvador Dali verkaufte sich für CHF 2 Mio. (Lot 3235) ins Ausland. Eine deutsche Privatsammlerin ersteigerte das sommerlich anmutende Gemälde von Paul Siganc «Bateaux au mouillage à Locmalo» von 1922 für CHF 1,83 Mio. (Lot 3206). Maurice Utrillos «Rue Norvins et place du Tertre, Montmartre» aus den Jahren 1838 bis 40 verkaufte sich ferner für CHF 86 000 (Lot 3210). Das Gemälde von Christian Schad mit dem Titel «Napoli» war einem Sammler CHF 162 000 wert. Archipenkos schöne Bronze-Plastik «Seated black concave» aus dem Jahr 1915 (Lot 3219) wechselte für CHF 198 000 den Besitzer.
Hohe Preise erzielten auch die Zeitgenossen. So etwa das Werk «Ms Rubens» von Fernando Botero, das für 825 000 Franken in die USA verkauft wurde (Lot 3329), oder das 4-teilige Gemälde von Juan Genovés, das von einer oberen Schätzung von CHF 15 000 auf CHF 52 800 stieg (Lot 3319).

 

Sammlung Antiquités Ségal

Alte Meister und Meissen gefragt

Die Versteigerung des attraktiv geschätzten Inventars der traditionsreichen Basler Galerie «Antiquités Ségal» verzeichnete am 23. Juni einige Höhepunkte in den Bereichen Möbel, Gemälde und Porzellan. Oft lagen die Endgebote deutlich über den Schätzungen. Bei den Bildern war es eine um 1490 geschaffene Szene des Gebetes am Ölberg eines elsässischen Meisters, welche auf rund CHF 7 000 geschätzt einen Preis von CHF 12 000 erzielte (Lot 136). Noch höher überstieg die Darstellung eines Waldes mit Eichhörnchen eines späten Nachfolgers des flämischen Meisters Otto M. van Schrieck aus dem 18. Jahrhundert seine Schätzung von 12 000 und einem Resultat von CHF 48 000 (Lot 296).
Bei den Möbeln war es eine Folge von sieben in Mahagoni geschaffenen Stühlen aus einer niederländischer Meisterwerkstatt, gefertigt um 1790/1800, welche ihre obere Schätzung von CHF 5 000 mit einen Verkaufspreis von CHF 20 400 um das Vierfache übertraf (Lot 434).
Mehrere spektakuläre Bietergefechte wurden auch für Meissen ausgetragen. Bei Lot 184, einer seltenen grossen Platte aus dem Service «Gelber Löwe» aus dem Japanischen Palais endeten die Gebote innerhalb der Schätzung, wo ein Auktionserlös von CHF 36 000 erzielt werden konnte. Für die Meissener Deckelterrine mit Kauffahrteiszenen und Présentoir um 1740 überstieg der Erlös die obere Schätzung von CHF 15 000 mit CHF 38 400 dagegen um über das Doppelte (Lot 277). Ein repräsentativer Reiseservice mit Boucher Malerei, der in Meissen von 1765 bis 1775 gefertigt wurde, erzielte mit CHF 20 400 hingegen einen erwarteten Preis (Lot 303).

 

Möbel und Dekorationen

Individuelle Vorlieben entscheiden

Die Auktion für Möbel und Dekorationen vom 21. Juni zeigte erneut, dass es in diesem stark fragmentierten Markt den individuellen Stil der privaten Sammler zu treffen gilt. So verkaufte sich eine 1880 in Birmingham geschaffene Schatulle im Renaissance-Stil mit einer Schätzung von CHF 4 000 / 7 000 für CHF 38 400 etwa nach Griechenland (Lot 1215), während ein Bieter aus Katar eine von A. Giroux gefertigte Napoléon-III-Lack-Schatulle in Form eines japanischen Pavillons für CHF 72 000 ersteigerte (Lot 1244).
Im Feld der Möbel aus französischen Ateliers des 19. Jahrhunderts konnten ferner ein Paar um 1822 gefertigte königliche Hocker mit Brandstempel der Tuilerien für CHF 72 000 (Lot 1186) sowie ein um 1886 von Henry Dasson im Louis XVI- Stil geschaffenes Ensemble, mit Anrichte und Konsolenpaar für CHF 63 600 (Lot 1239) in eine Schweizer bzw. englische Privatsammlung verkauft werden. Unter den Möbeln des 18. und 17. Jahrhunderts sind der um 1750 im Rosendekor geschaffene Louis-XV-Gueridon des Pariser Meisters P. Roussel, er für CHF 72 000 (Lot 1085) an einen Schweizer Sammler ging, sowie das Tiroler Kabinett aus dem Frühbarock mit einem Verkaufspreis von CHF 57 600 für einen österreichischen Sammler zu nennen (Lot 1008).
Neben den Möbeln sind die bedeutende französische Tapisserie aus der Spätrenaissance mit Motiven der Wunder des heiligen St. Bernhards mit einem Verkaufspreis von CHF 54 000 (Lot 1006) oder das handwerklich bedeutende Wiener Louis-XVI- Caledon-Ensemble mit einem Erlös von CHF 66 000 zu nennen (Lot 1131). Die Tapisserie geht nach Russland, die Kaledon- Garnitur mit Bronzemontur nach Katar.

 

Schmuck und Armbanduhren

Gute Resultate mit Diamanten und signiertem Schmuck

Die Auktion für Schmuck und Armbanduhren vom 19. Juni wartete insbesondere mit einem schönen Angebot an Diamanten auf und setzte mit attraktiven Schätzungen für signierte Objekte etwa von Van Cleef & Arpels, Gübelin, wo sämtliche Lots verkauft werden konnten, oder Cartier Akzente. Insgesamt setzte Koller damit CHF 2,2 Mio um. Top-Lot war ein mit einem oktogonalen Diamanten von 5,04 ct sowie 32 kleineren Brillanten besetzter Ring, der mit einem Verkaufspreis von CHF 168 000 im oberen Bereich der Schätzung in neuen Besitz ging (Lot 2045). Ebenfalls innerhalb der Schätzung konnte ein eleganter Anhänger mit einem ovalen Altschliff-Diamanten von ca 9.00 ct. und zwei kleineren Brillanten für CHF 45 600 verkauft werden (Lot 2147).
Im Feld des Antiken Schmucks war eine Diamant-Perlen-Brosche um 1910 das Highlight. Das Belle-Epoque-Objekt mit ca. 350 bis zu 1,70 ct. grossen Diamanten und Lorbeerkranzmotiv ging für CHF 69 600 in neuen Besitz (Lot 2109). Etwas farbenfroher war das Rubin-Saphir-Diamant-Bracelet um 1925 mit feinen japanischen Blütenmotiven, das für CHF 43 200 verkauft werden konnte (Lot 2145). Ein erfolgreiches Schmuckstück neueren Datums war das Korallen-Diamant-Gold-Collier mit entsprechendem Armband von Van Cleef & Arples um 1960 mit einem Auktionserlös von CHF 31 200 (Lot 2208). Bei den Uhren waren die Nr. 58 der auf 88 Stück limitierten Excalibur von Roger Dubuis mit einem Verkaufspreis von CHF 90 000 (Lot 2389) sowie die in Gelbgold gefasste Herrenarmbanduhr von Patek Philippe der 90er Jahre mit ewigem Kalender und Mondphase mit einem Gegenwert von CHF 38 400 (Lot 2370), die Spitzenobjekte.

 

Afrikanische Kunst

Ein lebendiger Markt mit Chancen für Liebhaber und Kenner

Bei der Auktion für afrikanische Kunst vom 18. Juni bei Koller gelangten neben zahlreichen attraktiven Objekten des unteren Preissegmentes auch eine gut publizierte und aus Schweizer Privatbesitz eingelieferte Holzfigur für CHF 45 600 in neuen Besitz. Die im Pfahlstil geschaffene Figur wurde von der in Nigeria ansässigen Volksgruppe Oron beim Ahnenkult verehrt (Lot 1761). Obschon auch diese Oron-Figur über der oberen Schätzung verkauft werden konnte, war das eigentliche Highlight der Auktion eine 12,5 cm grosse Lega-Figur aus Elfenbein. Ausgehend von einer oberen Schätzung von CHF 2 000 fiel das letzte Gebot beim Zehnfachen, was inkl. Aufgeld einem Verkaufswert von CHF 24 000 entspricht (Lot 1802).
Im Bereich der Schätzung liess sich für CHF 31 200 eine stark stilisierte Reliquiarfigur der im Kongo ansässigen Kotas versteigen, welche der Bewachung von Reliquien von Würdenträgern diente (Lot 1771). Eine sehr gut erhaltene und mit markant regelmässigen Rillen beschnitzte Songye Maske des kongolesischen ba kifwebe-Geheimbundes, welche zur Sicherung der gesellschaftlichen Ordnung bei Tänzen an verschiedenen Zeremonien getragen wurde, ging für CHF 22 800 in neuen Besitz, was in etwa der oberen Schätzung von CHF 20 000 entspricht (Lot 1790).

 

Über Koller Auktionen
Koller ist das grösste Schweizer und ein führendes europäisches Auktionshaus. Mit einem spezialisierten Team von
rund 60 Mitarbeitenden veranstaltet Koller Auktionen in Zürich und Genf. Spezialgebiete sind Gemälde alter Meister
und des 19. Jahrhunderts, Schweizer Kunst, moderne- und zeitgenössische Kunst, Graphik und Zeichnungen,
Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände, Schmuck und Armbanduhren, Silber, Porzellan, Teppiche, Design, Art
Deco und Art Nouveau, asiatische und afrikanische Kunst, Bücher und Autographen sowie Wein. Als einziges grosses
Auktionshaus in Familienbesitz steht Koller für professionellen Service, persönlichen Kontakt und herausragende
Ergebnisse. Mit acht über die Welt verteilten Repräsentanten und Büros in München, Düsseldorf, London, Paris,
Moskau, Shanghai und Sydney, der Mitgliedschaft bei den “International Auctioneers“, einem Zusammenschluss von
acht Auktionshäusern, und seiner Präsenz in wichtigen Publikationen und im Internet vereinigt Koller die Vorteile
eines international tätigen Auktionshauses mit Schweizer Effizienz und Verlässlichkeit.

 
 
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