Auktionsnachbericht
Die Frühjahrsauktionen standen bei Koller im Zeichen dreier starker
Highlights: Das bedeutende
Blumenstilleben von Roelandt Savery erzielte als Top-Lot den
Auktionserlös von CHF 5,42 Mio. Über
90% der 150 Objekte aus der Sammlung der Grafen zu Münster/Freiherren
von Grothaus fanden bei
einem Umsatz von CHF 1,2 Mio. Käufer. Und auch die rund 900 Lots der
fantastischen Sammlung an
Werkzeugen und wissenschaftlichen Instrumenten des Tessiners Luigi Nessi
konnte das Schweizer
Auktionshaus in einer Marathon-Auktion für insgesamt CHF 1,5 Mio. zu
90% verkaufen.
Gemälde alter Meister und des 19. Jahrhunderts
Museales Blumenstilleben geht für CHF 5,4 Mio. nach Russland
Ein selektiver Markt, der sich für Besonderes sehr engagiert, hat bei
der Auktion für Alte Meister seine
Wahl getroffen. Die 1612 datierte, signierte und qualitätsvolle
Kupfertafel mit der musealen Darstellung
eines Blumenstillebens des niederländischen Altmeisters Roelandt Savery
verkaufte sich zum Doppelten
der unteren Schätzung für CHF 5,4 Mio. Das mehrfach ausgestellte und
publizierte Werk geht in eine
russische Privatsammlung (Lot 3038). Daneben reüssierten insbesondere
frühe Werke. So ging für CHF
174’000 das sakrale Motiv des Heiligen Lukas, aus der Werkstadt von
Rogier van der Weyden für CHF
176’000 leicht über der oberen Schätzung in Schweizer Privatbesitz (Lot
3009). Die Darstellung der
Madonna mit Kind und dem Heiligen Bartolomäus und Johannes dem Täufer
von Andrea die Bonaiuti aus
dem 14. Jhr. fand für CHF 162’000 ebenfalls einen Schweizer Sammler
(Lot 3004). Lot 3008, ein Bildnis
eines Edelmannes aus dem süddeutschen Raum um 1550 übertraf seine
Schätzung über über das Doppelte
und verkaufte sich für CHF 87’000 an einen Bieter in der Schweiz.
Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände
Liebhaber aus aller Welt bieten für Ihre persönlichen Favoriten
Der Markt für Luxusmöbel hat sich in den letzten Jahren vermehrt zu
einem Liebhabermarkt entwickelt,
der nach ganz individuellen Kriterien handelt. Gekauft wird, was
gefällt. Und dies rund um den Globus.
Klassik gefällt allerdings immer. So erzielte mit CHF 288’000 die
Prunkkommode «Aux Tetes des Beliers»
des bedeutenden Pariser Ebenisten A.J. Oppenordt den höchsten Preis
dieser Auktion (Lot 1060). In eine
Privatsammlung in den USA ging der Prunkdeckenleuchter mit
Bergkristallen aus Genua um 1760 für CHF
240’000 (Lot 1043). Ein Paar grosse Louis XV Meissner-Porzellan-Karaffen
mit Bronzemontur aus Paris
waren einem Schweizer Sammler CHF 102’000 wert (Lot 1089). Nach Kathar
verkaufte sich zum selben
Preis der Louis XVI Prunk-Sekretär mit «Verre Eglomise» (Lot 1180). In
einer ukrainischen
Privatsammlung wird schliesslich die Skelettpendule mit Mondphase und
Orgelwerk zu stehen kommen.
Sie löste einen Preis von CHF 99’600 (Lot 1174). Nach Paris geht Lot
1195, eine Louis XVI Lack-
Kommode aus piemontesischer Meisterwerkstadt um 1785 für CHF 69’699.
Die Tapisserie mit dem Motiv
der erwachenden Europa aus der Folge der Amour des Dieux aus der
Manufaktur de Beauvais verkaufte
sich für CHF 42’000 nach Schweden (Lot 1096).
Silber, Objets de Vertu, Porzellan und Fayence
Grosse Nachfrage bei Versteigerung der Sammlung Münster
Die Auktionswoche hat mit der Versteigerung des Nachlasses der Grafen zu
Münster, Freiherren von
Grothaus sehr gut begonnen. 91% der rund 150 Lose fanden Käufer und der
Umsatz belief sich bei einer
Gesamtschätzung zwischen CHF 300’000 und 450’000 auf total CHF 1,2 Mio.
Top Lot der Sammlung war
ein Gemälde aus der Schule Marco Riccis. Die Mediterrane
Ruinenlandschaft brachte es auf CHF 312’000
(Lot 1621). Der Zeremonienstab, der dem Grafen Ernst Friedrich Herbert
Graf zu Münster als Zeichen
seiner Land-Marschallwürde verliehen wurde, war mit CHF 156000 das
zweitstärkste Objekt (Lot 1629).
Ebenfalls sehr erfolgreich war mit CHF 27’600 die Bouillotte-Lampe aus
dem Besitz Napoleons, welche in
den Koalitionskriegen als Geschenk des Zaren Alexander I an die Familie
Münster gelangte (Lot 1626). Die
beiden Portraits des Grafen und der Gräfin zu Münster gingen zusammen
für einen Preis von CHF 112’800
an den selben Besitzer (Lots 1628/1630). Und auch das Silber und
Porzellan der Sammlung glänzten. So
brachte es die zwischen CHF 7000 und 9000 geschätzte massive Henkelkanne
auf CHF 43’200 (Lot 1659)
und auch die 23 Wiener-Confect-Teller stiegen mit CHF 36’000 über die
obere Schätzung (Lot 1639).
Die Sammlung Nessi
Erfolgreicher Auktionsmarathon mit internationaler Beteiligung
Die Sammlung des Tessiners Luigi Nessi war der heimliche Star der
Auktionswoche. Bereits im Vorfeld
zeichnete sich ein grosses Interesse für die rund 900 Objekte ab.
Sodann füllte eine internationale
Käuferschaft bestehend aus Museen, dem Handel und privaten Liebhabern
den Auktionssaal und bot
während beinahe 12 Stunden für wissenschaftliche Instrumente, Werkzeuge
und Gebrauchsgegenstände
aus Renaissance bis Neuzeit. Mit Auktionsende um 21.30 Uhr waren 90% der
Objekte verkauft und bei
einer oberen Schätzung von CHF 900’000 ein Umsatz von CHF 1,55 Mio.
erzielt.
Gemälde des 19. Jahrhundert
Preise für Spitzweg ziehen an
Bei den Gemälden des 19. Jhr. kann festgehalten werden, dass die Preise
für Carl Spitzweg wieder
anziehen. Seine auf CHF 120’000 geschätzte «Lektüre im Garten»
verkaufte sich für CHF 240’000 (Lot
3209) und die «Begegnung im Walde» ging bei CHF 108000 ebenfalls über
der oberen Schätzung (Lot
3226). Im Bereich der russischen Kunst überzeugte das Selbstbildnis von
Zinaida Evgenevna Serebrjakove
aus dem Jahre 1921 mit einem Verkaufspreis von CHF 66’000 (Lot 3247).
Ivan Chloutses Winterlandschaft
nach Schneefall brachte CHF 60’000 (Lot 3251).
Schmuck und Uhren
Hohe Gebote für Van Cleef&Arples
Das Rubin-Diamant-Armband von Van Cleef&Arples, um 1930 wurde mit
einer Schätzung von CHF 15’
000 bis 20’000 ausgerufen und kletterte nach hartem Bietergefecht bis
auf CHF 144 000 (Lot 2165). Ein
weiteres Lot von Van Cleef&Arples aus den 60er Jahren verzehnfachte
seine Schätzung ebenfalls und
erzielte einen Preis von CHF 90’000 (Lot 2166). Für CHF 88’800 ging die
Diamant-Clipbrosche von 1944
des selben Hauses in neuen Besitz (Lot 2193). Sie war mit einer oberen
Schätzung von CHF 14’000
veranschlagt. Klassischer unsignierter Diamantschmuck wie der Solitär um
1950 (Lot 160) oder das
Diamant-Armband aus Frankreich um 1930 (Lot 2161) übertrafen die oberen
Schätzungen hingegen mit
CHF 38 400 bzw. CHF 22’800 nur leicht. Bei den Uhren hielt die
Diamant-Damenarmbanduhr Modell
Tank Amairicaine von Cartier sein Versprechen als Top-Lot und kletterte
von CHF 10’000 auf CHF 36’
000 (Lot 2315).
Über Koller Auktionen
Koller ist das grösste Schweizer und ein führendes europäisches
Auktionshaus. Mit einem spezialisierten Team von
rund 60 Mitarbeitenden veranstaltet Koller Auktionen in Zürich und
Genf. Spezialgebiete sind Gemälde alter Meister
und des 19. Jahrhunderts, Schweizer Kunst, moderne- und zeitgenössische
Kunst, Graphik und Zeichnungen,
Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände, Schmuck und Armbanduhren,
Silber, Porzellan, Teppiche, Design, Art
Deco und Art Nouveau, asiatische und afrikanische Kunst, Bücher und
Autographen sowie Wein. Als einziges grosses
Auktionshaus in Familienbesitz steht Koller für professionellen
Service, persönlichen Kontakt und herausragende
Ergebnisse. Mit acht über die Welt verteilten Repräsentanten und Büros
in München, Düsseldorf, London, Paris,
Moskau, Shanghai und Sydney, der Mitgliedschaft bei den “International
Auctioneers“, einem Zusammenschluss von
acht Auktionshäusern, und seiner Präsenz in wichtigen Publikationen und
im Internet vereinigt Koller die Vorteile
eines international tätigen Auktionshauses mit Schweizer Effizienz und
Verlässlichkeit.
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