Ergebnisse der Auktionen bei Koller Zürich vom 5. bis 9. Dezember 2011
Höchstpreise für Gemälde und Möbel
Das Angebot an Gemälden und Antiquitäten, welches bei Koller in Zürich in der letzten Auktionsserie des Jahres 2011 zur Versteigerung gelangte, war vielversprechend. Die Möbelabteilung konnte unter anderem mit 140 bedeutenden Objekten aus dem Besitz des renommierten Kunsthändlers Richard Redding aufwarten. Die Expertin des Departements für Moderne Graphik führte einen der seltensten und schönsten Holzschnitte von Ernst Ludwig Kirchner ins Rennen. Zugpferde der klassischen Modernen waren das Bildnis „Gabrielle“ von Pierre Auguste Renoir und die Gouache „La Mémoire“ des Surrealisten René Magritte, die Abteilung für Schweizer Kunst trat mit mehreren hochkarätigen Werken von Albert Anker an.
Über 1000 Bieter aus Europa, den USA, Russland und dem arabischen Raum trugen während vier Auktionstagen dazu bei, dass die Erwartungen mehr als erfüllt wurden. Neben dem die Auktion überstrahlenden Weltrekord für das Gemälde „Die ältere Schwester“ von Albert Anker konnte das Schweizer Familienunternehmen mit einem Totalerlös von über 29 Mio Franken eines seiner besten Ergebnisse bilanzieren.
Möbel und Einrichtungsgegenstände
The Richard Redding Collection -
mehrere Objekte über der 100 000er-Grenze
Der aus England
stammende, über Jahrzehnte in Zürich ansässige Richard Redding hatte
sich entschlossen, den Bestand seiner Galerie an der Strehlgasse 9 zu
veräussern, um in Zukunft seine Geschäfte gezielter und ohne
Vitrinenräumlichkeiten weiterzuführen. Mit dem Verkauf beauftragte
er Koller. Viele der Möbel und Bronzeobjekte, die alle aus der Zeit des Klassizismus
um 1800 stammen und für die Richard Redding weit über die Schweizer
Grenzen hinaus berühmt ist, wurden von russischen Sammlern erworben.
Die
Ergebnisse einiger Top-Lots seien hier erwähnt: Auf 228 000 Franken
brachte es die 1750 vom Pariser Uhrmacher Etienne Le Noir geschaffene
und signierte Kaminpendule “A l’Elephant“ (Lot 1052). Auf einen Preis
von 384 000 Franken einigten sich die Bieter bei einem Paar
Prunk-Girandolen um 1795 mit den Figuren „Cupidon et Innoncence“ (Lot
1038). Weit über der 100 000er-Grenze ging für 240 000 Franken die
rote Louis XV-Schildpatt-Pendule aus den Jahren um 1760, mit Sockel und
Signatur „Martin à Paris“ (Lot 1042). Und ein weiteres, von F. Rémond
in Paris Ende des 18. Jahrhunderts gefertigtes Paar Girandolen „aux
Griffons“ erziele 168 000 Franken (Lot 1067).
Auch die reguläre
Möbelauktion hat einige Highlights zu vermerken: So konnte für 175 000
Franken die im Umkreis von P. Jaquet-Droz und H. Maillardet in La
Chaux-de-Fonds um 1800 geschaffene Vogelkäfiguhr mit Musikautomat
verkauft werden (1302B). Ein Paar Prunk-Vasen mit römischen
Bronzeknäufen und chinesischem Kangxi-Porzellan brachte es auf 93 600
Franken (Lot 1268). Das Pariser Bureau-Plat mit Boulle-Marketerie im
Régence-Stil und Signatur Pretot à Paris um 1845 ging für 66 000
Franken in neuen Besitz (Lot 1380).
Schweizer Kunst
Weltrekorde für Albert Anker
Zum Star, nicht nur dieser Auktion, sondern auch des gesamten Schweizer Auktionsjahres, wurde das Gemälde „Die ältere Schwester“ von Albert Anker (Lot 3012). Dieses bedeutende Werk, welches noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen war, wurde mit einem Auktionserlös von 7,38 Mio. Franken nicht nur zum teuersten Anker-Gemälde, sondern auch zu einem der teuersten Gemälde überhaupt, das je auf einer Auktion für Schweizer Kunst versteigert wurde. Damit erzielte Koller Auktionen bereits den vierten Rekord für Albert Anker innerhalb von zwei Jahren. Das Werk wurde von einem Schweizer Privatsammler erworben. Ein anderer Sammler sicherte sich gegen einen Bieter aus Deutschland ebenfalls weit über der Schätzung für 1,4 Mio. Franken Ankers Kinderbildnis „Mädchen mit roter Haube“ (Lot 3015). Dieses Bild schmückte einst die Titelseite des „Beobachters“ und stellt das Portrait eines Inser Mädchens dar, welches als junge Frau nach Honolulu auswanderte und dort einen Grossgrundbesitzer heiratete. Zufälligerweise wanderten auch die Schweizer Besitzer dieses Gemäldes vor einigen Jahrzehnten nach Amerika aus und lieferten das Werk nun Koller für die Dezemberauktionen ein.
Ein weiterer Auktionsrekord sind die 503 000 Franken, die ebenfalls ein Schweizer für die Kohlezeichnung „Strickendes Mädchen“ gewährte (Lot 3011). Noch nie wurde für eine Zeichnung Ankers ein so hoher Preis erzielt. Die gesamte Auktion mit Schweizer Kunst, in welcher auch Gemälde von Adolf Dietrich, Cuno Amiet, Gustave Buchet, Ferdinand Hodler u.v.m. ihre neuen Besitzer fanden, erzielte über 12 Mio. Franken. Damit konnte Koller Auktionen im Jahre 2011 für 30 Mio. Franken Schweizer Kunst vermitteln.
Moderne Kunst
„Gabrielle“ von Pierre Auguste Renoir durchbricht die Millionengrenze
Gabrielle war während vielen Jahren das Kindermädchen der Sprösslinge von Renoir und zugleich das Lieblingsmodell des Malers, der einer der bedeutendsten französischen Impressionisten war. Ihr um 1900 entstandenes Bildnis wurde Koller mit einer Schätzung von 700 000 Franken eingeliefert (Lot 3209). Durch Gebote aus Frankreich, England, Russland und der Schweiz fand das Werk schliesslich unter Verdoppelung der unteren Schätzung bei 1,4 Mio. Franken einen neuen Besitzer.
Die Gouache „La Mémoire“ des Surrealisten René Magritte erzielte 870 000 Franken (Lot 3252), und das hochdekorative, in tiefen Blautönen gehaltene Stilleben mit Früchten von Marc Chagall, welches aus New York eingeliefert worden war, ging für 595 000 Franken in eine Schweizer Privatsammlung (Lot 3265). Schliesslich gelangte auch der erstmals auf dem Markt angebotene museale Holzschnitt „Wintermondnacht. 1919“ von Ernst Ludwig Kirchner für 767 500 Franken in neuen Besitz (Lot 3419).
Schmuck und Armbanduhren
Gebote bis über das 14-fache der Schätzung
Diamanten bleiben begehrt und Schmuck eine tragende Säule bei Koller Auktionen. Ein ungefasster Diamant von 5,4 ct. verkaufte sich im mittleren Bereich der Schätzung für 161 000 Franken (Lot 2215). Den gleichen Preis erzielte ein ähnlich geschätzter Diamantring im klassischen Solitaire-Stil von Gübelin (Lot 2231). Für Stimmung sorgte Lot Nr. 2101. Zwei auf 5 000 bis 8 000 Franken taxierte Naturperlen-Diamant-Ohrhänger um 1930 übertrafen ihre Schätzung um das 14-fache und gingen schliesslich für 69 600 Franken in neuen Besitz. Ein sportlich eleganter Bandring mit ovalem Cashmir-Saphir von 2,44 ct. und 10 Brillanten von Gübelin brachte es auf 60 000 Franken (Lot 2073).
Bei den Colliers machte Lot 2131 das Rennen. Das 1960 geschaffene, mit 25 Diamanttropfen, 108 eingeschliffenen Diamant-Baguetten und weiteren 400 Brillanten verzierte Collier war einem Sammler 57 600 Franken wert. Ein Korallen-Brillant-Collier, das mit 32 flammenartigen blassrosa Korallen und zahlreichen Brillanten versehen ist, ging ebenfalls über der oberen Schätzung für 36 000 Franken (Lot 2069).
Auch bei den Uhren waren Diamanten gefragt. Eine Diamant-Damenarmbanduhr von Audemars Piguet aus den 80er Jahren war einer Liebhaberin 19 200 Franken wert (Lot 2329).
Über Koller Auktionen
Koller ist das grösste Schweizer und ein führendes europäisches
Auktionshaus. Mit einem spezialisierten Team von mehr als 60
Mitarbeitenden veran staltet Koller erfolgreich Auktionen in Zürich und
Genf. Spezialgebiete sind Gemälde alter Meister und des 19.
Jahrhunderts, Schweizer Kunst, moder- ne- und zeitgenössische Kunst,
Graphik und Zeichnungen, Luxusmöbel und Einrichtungsgegenstände,
Schmuck und Armbanduhren, Silber, Porzellan, Teppiche, Design, Art Deco
und Art Nouveau, asiatische und afrikanische Kunst, Bücher und
Autographen sowie Wein. Als einziges grosses Auktionshaus in
Familienbesitz steht Koller für professionellen Service, persönlichen
Kontakt und herausragende Ergebnisse. Mit acht über die Welt verteilten
Repräsentanten und Büros in München, Düsseldorf, London, Paris,
Brüssel, Moskau, Shanghai und Sydney, der Mitgliedschaft bei den
“International Auctioneers“, einem Zusammenschluss von acht
Auktionshäusern, und seiner Präsenz in wichtigen Publikationen und im
Internet vereinigt Koller die Vorteile eines international tätigen
Auktionshauses mit Schweizer Effizienz und Verlässlichkeit.
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